Zürich, 11.12.2023 (lifePR) – Der Schweizer Kunstsammler Peter Grünbaum erzählt, wie die Liebe zur Kunst ein Leben umkrempelt, wie der Spagat zwischen Sammler und Händler gelingt und was sich in den letzten Jahrzehnten auf dem Kunstmarkt verändert hat.
Egal welcher sozialen Schicht man angehört, mit zunehmendem Alter wird jeder irgendwann mit der Frage nach dem Sinn des Lebens konfrontiert. Auch für Peter Grünbaum kam diese Frage eines Tages und er beantwortete sie – in Augen vieler – ziemlich radikal. Fast 30 Jahre bestimmte Marketing sein Leben, teils für internationale Firmen tätig, später als Inhaber eigener Marketing-Agenturen. Ein Sammler war er eigentlich schon immer. Seit den siebziger Jahren begann er, Objekte seines Interesses zu erwerben. Seien es Swatch-Uhren, Spielzeug-Roboter oder Pirelli-Kalender, die Sammlung wurde immer umfangreicher.
Er beschloss 2004, seine Passion zum Beruf zu machen: Kunstsammler und Händler mit Schwerpunkt auf Muranoglas.
Und diese aufgebaute Sammlung hat es in sich, gilt sie doch heute als eine der größten der Welt. Aus dieser Sammlung verkauft Peter Grünbaum nun seltene Stücke an andere Sammler, möglichst an solche, die diese Leidenschaft mit ihm teilen. Aber hier beginnt das Dilemma:
Wie kann man einerseits Sammler sein, andererseits aber Händler?
Selbst für Herrn Grünbaum ist diese Frage nicht leicht zu beantworten. Sieht man sich die Stücke an, die er im Laufe der Jahre zusammentragen konnte, wird jedem klar, dass man mit jedem Objekt auch ein wenig Herzblut verkauft. Denn es sind ihrer unzählige. Die wohl bekanntesten sind von Carlo Scarpa, Fulvio Bianconi, Tomaso Buzzi, Yoichi Ohira…. um nur einige der berühmtesten Künstler zu nennen.
Zurück auf die schwierige Frage kommend, erklärt Peter Grünbaum:
„Natürlich möchte ich die Vasen verkaufen, das ist ja jetzt mein Beruf. Aber doch verkaufe ich dabei ebenso ein Stück von mir selbst. Das fällt nicht immer leicht.“ Schmunzelnd fügt er hinzu: „Auch meine Familie sitzt mir im Nacken und möchte nicht, dass ich das gesamte Vermögen in meine Leidenschaft stecke.“
Eine andere Frage beschäftigt ihn aber auch: Seit Corona sind persönliche Kontakte wesentlich rarer. Der Großteil seines Geschäfts wird über seine Webseite
https://1000-objekte.ch/ abgewickelt. Man merkt ihm die Traurigkeit ein wenig an.
„Früher kamen die Kunden zu mir in meine Galerie oder später in mein Apartment. Man konnte sich in die Augen sehen und spürte die Leidenschaft des anderen. Das fehlt mir heute ein bisschen.“
So ist wohl der Kreislauf eines Sammlers, gleichzeitig Händlers. Man kann sicher sein, dass sich Peter Grünbaum mit einem Teil des Verkaufserlöses wieder auf die Suche begibt, irgendwo auf der Welt eine andere Vase zu finden, die sich noch nie in seinem Besitz befand.